Lenny Rachitsky freut sich über 500.000 Subscriber bei Substack und erklärt, was beim Newsletter schreiben wirklich zählt: „Things that don’t matter: your design, your title, your strategy, your growth plan, vision… most things. Things that matter: quality, consistency. There’s no trick to making something like this grow. Growth comes from publishing something valuable, that people want to share with their friends and colleagues, over and over and over.“
KI verbraucht gewaltige Mengen Wasser: Die vermeintlich magische Technologie basiert auf Ausbeutung von Menschen und Ressourcen. Mies bezahlte Hilfsarbeiter labeln und flaggen Trainingsmaterial, Sprachmodelle wie ChatGPT lassen Serverfarmen heißlaufen, die mit Wasser gekühlt werden müssen. Im vergangenen Jahr stieg der Wasserverbrauch von Microsoft, auf dessen Rechnern ChatGPT läuft, um mehr als ein Drittel (AP), bei Google war es eine Zunahme um ein Fünftel. Eine kurze Unterhaltung mit ChatGPT verbraucht einem unveröffentlichten Paper zufolge rund 500 Milliliter Wasser (arXiv).
Auf Nicht-Nachrichten-Websites finden Menschen mehr politische Inhalte als auf Nachrichten-Websites
Wir Journalisten bilden uns ja oft ein, dass wir der Nabel der Welt sind. Dass unsere Beiträge in Bild, Text und Ton für die Demokratie von unermesslichem Wert sind. Je angesehener das Medium, desto besser für die Welt.
Eine neue Studie zeigt nun aber, dass Menschen (in den USA, Holland und Polen) auf Nicht-Nachrichten-Websites (read: Unterhaltungsportale, Shopping-Seiten, Promi-Klatschseiten, E-Mail-Anbieter, etc.) mehr politische Inhalte als auf Nachrichten-Websites finden. Das NiemanLab hat die Ergebnisse schön zusammengefasst.
„Even though politics in these kinds of [non-news] sites comprised only 1.6% of all visits,” the authors write, “the aggregate popularity of webmail, entertainment, shopping sites, or celebrity gossip means that an average citizen encounters most political content outside news [our emphasis added]. People, especially Americans and especially those with low political interest…encounter politics more frequently outside news outlets than within.“
Nur mal so als kleiner Reminder an alle, die gerade dabei sind in den Job einzustarten. Ja, Journalismus ist wichtig. Ohne jede Frage. Aber der Blick sollte nicht immer nur zur Seite 3 gehen.
Dass junge Menschen weggesperrt werden, weil sie planen, sich für den Erhalt des Planeten mit Mitteln des zivilen Ungehorsams zur Wehr zu setzen, macht mich sprachlos. Georg Diez erklärt im Artikel „Alles wird sich ändern“, wie kurzsichtig das Vorgehen der Politik derzeit ist.
Ich habe schon oft darüber geschrieben, dass man gar kein Hobby mehr hat, wenn man sein Hobby zum Beruf macht. Dass das anscheinend ein totales Zeitgeist-Ding ist, wusste ich allerdings gar nicht. Jedenfalls tut man gut daran, möglichst rasch ein neues Hobby zu finden, das nicht dafür da ist, um damit Geld zu verdienen, die eigene Marke zu pushen oder Likes zu sammeln. Einfach nur entspannen, genießen, machen.
Organic Sounds – Earthly Measures
Der Kanal My Analog Journal gehört für mich seit Jahren zum Feinsten, was YouTube zu bieten hat. Ich bin einfach total verliebt in die Idee, das Setting und in aller Regel auch in die eingeladenen DJs. Die Episode mit Earthly Measures hat mich jedenfalls einmal mehr total abgeholt: So schön, was der Kerl da zockt. Habe mir direkt drei Scheiben von seinem Label bestellt. Bis sie da sind, läuft das Video hier auf Repeat.
Wie sich die Gesellschaft in zwei Lager aufteilt
Ich habe immer häufiger das Gefühl, dass wir uns als Gesellschaft in zwei große Lager aufteilen. Die Kollegen von Zeit Online haben dieses Gefühl, bzw. diese Spaltung in einem Artikel über die Partei Die Linke sehr gut beschrieben:
Hier die kosmopolitischen, liberalen, individualistischen Elemente des Kapitals, des Bürgertums und der organisierten Arbeitnehmerschaft, die auf Energiewende, europäische Integration und Multikulturalismus als Chance setzen; dort die traditionsorientierten Kräfte auf der Linken und Rechten, aus dem Mittelstand und der Arbeiterschaft, die in der Stärkung der Nation die einzige Möglichkeit sehen, die Zumutungen des Klimawandels, der Deindustrialisierung und der Massenmigrationen abzuwehren oder zumindest abzuschwächen.
Quelle: Die Linke: Die Leere als Chance (Zeit Online)
Was ein Abo tatsächlich bedeutet
Ohne Ben Thompson gäbe es das Social Media Watchblog nicht. So viel steht fest. Bens Website Stratechery diente mir vor fünf Jahren als Vorbild, um das „Hobby-Projekt“ Social Media Watchblog zu meinem Beruf zu machen.
Auch wenn sich der Gegenstand unserer Angebot deutlich unterscheidet, die Grundlage unserer Geschäftsmodelle ist gleich: Es geht darum, Abos an eine extrem spitze Zielgruppe zu verkaufen. Klingt erstmal simpel. Aber bei genauerer Betrachtung fällt auf: So leicht ist das gar nicht. Ansonsten gäbe es viel mehr Angebote, wie wir sie betreiben.
Warum es so schwer ist und was ein Abo tatsächlich bedeutet, beschreibt Ben hier sehr gut:
The truth is that Stratechery’s economic value is really not about what I have already published but rather my ability to keep publishing ideas that are interesting — that’s what I’m asking you to fund. I laid this out in the Local News Business Model:
It is very important to clearly define what a subscriptions means. First, it’s not a donation: it is asking a customer to pay money for a product. What, then, is the product? It is not, in fact, any one article (a point that is missed by the misguided focus on micro-transactions). Rather, a subscriber is paying for the regular delivery of well-defined value.
Each of those words is meaningful:
- Paying: A subscription is an ongoing commitment to the production of content, not a one-off payment for one piece of content that catches the eye.
- Regular Delivery: A subscriber does not need to depend on the random discovery of content; said content can be delivered to the subscriber directly, whether that be email, a bookmark, or an app.
- Well-defined Value: A subscriber needs to know what they are paying for, and it needs to be worth it.
Die deformierte Ideologiekritik der AfD
Für den Umfrage-Höhenflug der AFD gibt es in der Regel zwei Erklärungsversuche: Zum einen das Was (Menschen wollen Grenzen dicht sehen, etc.) und zum anderen das Wie (aggressive Kommunikation in den Medien). Laut Zeit Online gibt es aber auch noch eine weitere Erklärung: die deformierte Ideologiekritik der AfD.
Es handelt sich nicht um eine intellektuell-redliche Form der Ideologiekritik, die offen für Differenzierung, Komplexität und Selbstreflexion des eigenen Standpunkts wäre, sondern um das Gegenteil. Solch eine rechtspopulistische Form der Ideologiekritik ermöglicht es, sich selbst als kritischen Zeitgenossen zu wähnen, ohne dabei allzu viel nachdenken zu müssen. Sie erlaubt es, sich selbst als Sehenden unter Blinden zu verstehen – und sich dann wahlweise als ausgegrenztes Opfer und Teil einer kritischen Gegenelite zu begreifen. Ein Zustand, in dem es sich geistig bequem leben lässt.
Quelle: Zeit Online