Digitale Heimat

Nachdem Twitter von einem rechtsradikalen Verschwörungsideologen übernommen wurde, bin ich digital heimatlos. Irgendwie passt bislang keine Plattform zu dem, wie ich mich gern im Netz bewege. Instagram ist mir zu visuell, LinkedIn zu Business-lastig, TikTok keine Option, Mastodon zu nischig, Bluesky mini und schon jetzt voll mit Vibes, die ich bereits bei Twitter nervig fand.

Was also tun? Trotzdem einfach überall etwas hinwerfen und schauen, was kleben bleibt? Schließlich bin ich ja darauf angewiesen, dass ich als Indie-Journalist wahrgenommen werde. Kann man machen, erfüllt mich aber weder mit Glück, noch bringt es wirklich etwas. Lieber ein Netzwerk richtig nutzen, als überall nur halbgar mitzumischen. Das ist einfach nicht mein Ding. Und weil mir gerade nicht klar ist, welches Netzwerk das sein sollte, orientiere ich mich lieber an den Ratschlägen von Lenny Rachitsky. In seinem Post zu 500.000 Subscribern bei Substack schreibt er:

Follow your energy. What topics give you energy to think about, write about, and talk about? What saps you of energy? Spend more on the former and less on the latter. This one trick will tell you a lot.

Many newsletter writers spend time optimizing their website, creating a brand, crafting a big strategy around their newsletter—and their growth slows. If you can spend almost zero time working on anything that isn’t creating the content itself, you’ll have an advantage.

Ich mag diese Tipps. In den kommenden Wochen werde ich Social zwar weiter mit meinen Recherche-Accounts nutzen, um die Plattformen zu analysieren und bessere Briefings zu schreiben. Auf eigene Posts werde ich aber erst einmal verzichten. Jedenfalls so lange bis mir ein gutes Format einfällt, das mir Freude bringt und etwas nützt. Lieber schreibe ich für die, die sich eh bereits dafür entschieden haben, dass sie von mir hören wollen – also meine rund 6000 Newsletter-Subscriber.

Wenn du also in den kommenden Wochen von mir hören magst, dann kannst du auch gern einen meiner Newsletter abonnieren. Bei Substack schreibe ich roh & ungefiltert übers Leben. Beim Social Media Watchblog schreiben wir zweimal die Woche über die wichtigsten News und Debatten rund um Social Media — Deutschlands meist gelesener Paid-Newsletter an der Schnittstelle von Social Media, Politik und Gesellschaft by the way ☺️

Wie auch immer, dies hier ist jedenfalls meine Abwesenheitsnotiz für Social. Wir lesen uns – nur halt erst einmal an anderer Stelle.